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Das richtige Engagement ist wichtiger als Schulnoten - 09.05.2007

Die Firma Freek sucht junge und motivierte Leute für eine technische Ausbildung. (von Sina Heilmann; WP)

Menden. Fräsen, Feilen und Bohren – diese Aufgaben gehören zum Alltag eines Verständnis zählt hier mehr als ein gutes Schulzeugnis.

Das richtige Engagement ist wichtiger als Schulnoten Egal, ob im Heizlüfter, im Wäschetrockner oder in der Kunststoff- und Verpackungsindustrie – die elektrischen Heizelemente der Mendener Firma Friedrich Freek GmbH finden sich in den verschiedensten Bereichen. Dabei ist ein Element oft nicht größer als ein halber Kugelschreiber, doch im Inneren der Miniatur-Spirale steckt der Teufel im Detail. Mit viel Sorgfalt und Mühe müssen die einzelnen Teile zusammengefügt und verarbeitet werden. Neben der Firma Freek gibt es weltweit nur eine handvoll Mitbewerber, die Heizelemente in dieser kleinsten Dimension herstellen. Für August sucht der Mendener Betrieb noch einen Mitarbeiter, der gern die Ausbildung zum Teilezurichter antreten möchte. "Wichtig ist, dass derjenige Spaß an handwerklichen Arbeiten mit Metall hat", erklärt Produktionsleiter Wolfgang Berndt. Und Geschäftsführer Wolfgang Kaiser ergänzt: " Ohne das Lesen, Verstehen und Anfertigen von technischen Zeichnungen, ist die Arbeit als Teilezurichter nicht möglich. "Dabei bildet die Firma Freek stets für den Eigenbedarf aus. Wolfgang Kaiser: "Wir haben so eine spezielle Fertigung, dass wir immer das Ziel haben, den Auszubildenden nach den Lehrjahren zu übernehmen." 1950 gegründet, beschäftigt der Betrieb mittlerweile 45 Mitarbeiter. Neben der Fertigung der Heizelemente gehören auch kleinere Reparaturen und Wartung der Maschinen zum Aufgabenfeld des Teilezurichters. Das mittelständische Unternehmen setzt vor allem auf Innovation. Ständige Weiterentwicklung der Produkte, neue Projekte und Ideen – all das soll die Zukunft der Firma sichern. So durchlaufen die Azubis in ihren zwei Lehrjahren alle Produktionsstufen, um einen Einblick in den Ablauf zu bekommen. Neben dem wöchentlichen Besuch des Berufskolleg Menden, gehört ein dreimonatiger Grundlehrgang in der technischen Bildungsstätte der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer in Hemer zum Ausbildungsprogramm.

"Wir haben keine Zugangsvorrausetzungen."

Wolfgang Kaiser, Geschäftsführer

Das richtige Engagement ist wichtiger als Schulnoten Bei den neuen Lehrlingen kommt es dem Geschäftsführer nicht auf ein tadelloses Schulzeugnis an. "Wir haben keine speziellen Zugangsvoraussetzungen", erklärt Kaiser. "Neben technischem Verständnis sollten die Interessierten teamfähig und kommunikativ sein." Dabei erwartet die Firma keine perfekten Deutschkenntnisse, sondern die Bereitschaft, sich auf Deutsch mit den Kollegen zu verständigen und Arbeitsanweisungen lesen zu können. "Wir wollen jungen Menschen eine Chance geben", sagt Wolfgang Kaiser. Ein deutscher Hauptschulabschluss wäre wünschenswert, einen ausländischen Schulabschluss akzeptiert er aber auch. Wichtig ist, dass die Bewerber mindestens 16 Jahre als sind. Wolfgang Berndt warnt: "Nur eins können wir nicht leiden, ein Null-Bock-Zeugnis und so eins erkennen wir sofort." Zeigen sich die Azubis aber engagiert und motiviert, setzen sich Wolfgang Berndt und sein Kollege Henning Ruffer auch nach Dienstschluss hin und büffeln mit den Lehrlingen für die Zwischen- oder Abschlussprüfung. "Hier wird jedem geholfen. Wir ziehen schließlich alle am gleichen Strang", verspricht Berndt, der selbst seit 32 Jahren bei Freek arbeitet. Gleichzeitig appelliert er an die Mädchen: "Wir freuen uns auch über weibliche Bewerberinnen. Trauen Sie sich!" Meist machen die Azubis vor Beginn der Lehre ein vier- bis sechswöchiges Praktikum. So können beide Seiten sehen, ob die Ausbildungsstelle für den Bewerber die richtige ist.

Das richtige Engagement ist wichtiger als Schulnoten
Wolfgang Berndt, Wolfgang Kaiser und Henning Ruffer lernen mit den
Lehrlingen für anstehende Prüfungen und helfen beim
richtigen Umgang mit den Lehrbüchern.
WP-Fotos: Martina Dinslge

Quelle: Westfalenpost » www.derwesten.de


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