Das Low2High-Teilvorhaben der Firma Freek widmete sich der Kundenschnittstelle zu Hightech-Produzenten, mit denen gemeinsam konkrete
Produktinnovationen erreicht werden sollten. Demgemäß lag ein Arbeitsschwerpunkt auf der systematischen Gestaltung interner Abläufe
und externer Schnittstellen zur Bewältigung neuer Kundenanforderungen.
Bereits im Projektverlauf konnten so neue Hightech-Kunden mit spannenden potentialträchtigen Produktentwicklungen gewonnen werden.
Neben Einsatzfällen in ausgewiesenen Hightechbranchen und -anwendungen wie der Photovoltaik, Medizintechnik oder Fahrzeugtechnik
wurden auch Nischen in konventionellen Anwendungen wie z.B. Heißgetränkeautomaten, Klimatisierungsanlagen oder Textilverarbeitungsmaschinen
entdeckt. Hier wie da sind es vor allem die Megatrends Ressourcenschonung und Energieeffizienz, die Unternehmen dazu bewegen, gezielt
Prozesswärme in ihre Entwicklungsüberlegungen einzubeziehen.
Ein zweiter Arbeitsschwerpunkt betraf das kooperative Insourcing der strategisch wichtigen Produktionslinie für Heizpatronen,
welche bis dahin zu 100% beim italienischen EUCOPET-Partner Euroheat hergestellt wurden. Durch eine zunehmende Inkongruenz mengenorientierter
Produktstandardisierung auf italienischer Seite und veränderter Markt- und Wettbewerbsbedingungen auf deutscher Seite war die Entwicklung des
Heizpatronengeschäftes im deutschen Markt ins Stocken geraten und drohte zudem auch das Eigengeschäft von Freek zu gefährden. Um den
gewachsenen und oftmals sehr speziellen Erwartungen deutscher Unternehmen an Service, Lieferzeit und Produktindividualisierung besser
begegnen zu können, sollte daher die Fertigung elektrischer Heizpatronen zukünftig auf beide Standorte verteilt werden. Die Überlegung
war, dass Euroheat die Spezialitäten und Kleinserie auf Freek überträgt und selber weiter den eingeschlagenen Weg einer kostenminimierenden
Standardisierung verfolgt. Die besondere Herausforderung bestand zunächst darin, Euroheat von der Vorteilhaftigkeit der
kooperationsstrategischen Neuausrichtung zu überzeugen und anschließend zu einem tatkräftigen Technologietransfer zu motivieren. Denn der
Kunde sollte ja keine Abstriche bei Qualität und Lebensdauer der Produkte machen müssen, nur weil seine Heizpatronen an anderer Stelle
hergestellt werden. Nach einer Vielzahl persönlicher Zusammentreffen wurde das neue Kooperationsmodell schließlich im Detail abgesteckt
und in einem gemeinsamen Agreement bekannt gemacht:
Freek & EH vereinbaren strategische Ausweitung ihrer Kooperation bei Heizpatronen
Mehr Informationen zu den Low2High-Arbeitsschwerpunkten bei Freek finden sich in der vom Institut für angewandte Arbeitswissenschaften ifaa herausgegebenen Buchpublikation „Gestaltung und Management von Innovationskooperationen" [12].