Im Pausenraum wurde weiter produziert - 16.08.2008
Mitarbeiter-Familie der Firma Freek bewältigte "untragbaren Umbau-Zustand" / Gestern große Feier (von André Schweins; WP)
Menden. Wenn das Wort "Familie" die Unternehmensphilosophie beschreibt, dann lassen sich selbst Zumutungen gemeinsam ertragen. Die Firma Freek an der Sudetenstraße feierte gestern den Abschluss 18-monatiger Umbauarbeiten mit einem großen Familienfest für Mitarbeiter nebst Angehörigen.
1250 Heizelemente für einen Heißgetränke-Automaten-Hersteller versendet die Firma Freek jede Woche nach Shanghai. Sie verlassen ein aufgeräumtes Unternehmen mit 2000 Quadratmetern Produktions- und Büroflächen, in dem der Chef seine dreckigen Schuhe zum Durchqueren einer Halle schon mal ausziehen muss.
Nichts erinnert mehr daran, dass die Mitarbeiter hier in den vergangenen Monaten bisweilen unter abenteuerlichen Bedingungen gearbeitet haben. "Wir haben während des Umbaus teilweise im Lager oder im Pausenraum weiter produziert, hatten bei Regen ständig Wassereinbrüche", erzählen die Geschäftsführer Wolfgang und Stefan Kaiser. "Das war eigentlich untragbar."
Zukauf von Gelände an der Sudetenstraße war nicht möglich, eine etwas entfernt liegende neue Halle kam nicht in Frage. "Dann hätte das Unternehmen seine familiären Charakter verloren", so die Geschäftsführer, die auf die Gruppendynamik bauen. Also wurde in die Höhe gebaut. "Das war die teuerste Alternative, vom Konzept aber am besten", betont Wolfgang Kaiser.
Das Dach wurde über einem 500 Quadratmeter großen Bereich abgetragen, nach Erstellen eines weiteren Produktionsstockwerks wieder aufgesetzt. Bei schlechtem Wetter regnete es in der Umbauphase pausenlos die die Produktionshalle, Mitarbeiter mussten ihre Tische verrücken und gleichzeitig das Wasser in Becken auffange. Die Maschinen, eingepackt in Folie, standen längere Zeit im Freien.
Die Tortur hat sich gelohnt. Denn im Zuge des Neubaus wurden die übrigen Hallenbereiche kurzentschlossen gleich mit renoviert, neue Sanitär- und Umkleidebereiche sowie eine Dachterrasse als Ruhezone geschaffen. Mehr als 750 000 Euro wurden verbaut, mit neuen Maschinen liegt die Investition deutlich im siebenstelligen Bereich. "Wir haben jetzt auch wieder Expansionsmöglichkeiten, wenn Auftragsumfänge vergrößert oder neue Ideen geboren werden", erklärt Stefan Kaiser.
57 Mitarbeiter arbeiten für die Firma Freek - zwölf mehr als noch Anfang 2007. Fast alle feierten gestern mit ihren Familien sowie Bürgermeister Rudolf Düppe, dass die innovativen Raumpläne für die nächsten zwei Jahrzehnte abgeschlossen sind. Im kommenden Jahr werden es bei Freek sogar deutlich über 60 Mitarbeiter sein, die Heizelemente für Wäschetrockner oder Handtrockner im Gastgewerbe bauen.
Demnächst kommen die Manager der Firma, die die Heißgetränke-Automaten mit Freek-Heizelementen baut. Sie werden beeindruckt sein von der runderneuerten Produktionsstätte. Und vom Zusammenhalt der Mitarbeiter.
Quelle: Westfalenpost » www.derwesten.de
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